Donnerstag, 2. Oktober 2008

Ein Blick in die Vergangenheit

Natürlich hat unser Projekt Hausbau vor der Vertragsunterzeichnung begonnen. Vor einigen Monaten haben wir begonnen uns im Internet über Hausbau zu informieren. Zuerst kam dann die Frage: "Fertighaus oder Massivhaus". Um es kurz zu machen, wir haben uns für ein Fertighaus entschieden.
Die Gründe ganz im kurzen: bessere Dämmung, kürzere Bauphase, Glaube an Qualitätsvorteile durch Fertigung im Werk - akzeptierter Nachteil: Das Haus hält nicht 200 -400 Jahre sondern nur 100. Wir sind eh der Meinung, dass in der heutigen Zeit Kinder selten die Häuser ihrer alt gewordenen Eltern übernehmen, daher ist der Nachteil für uns keiner.

Wir haben dann die Musterhausausstellung in Fellbach angeschaut, um einen ersten Eindruck von den Häusern zu bekommen.

Nachdem wir uns weiter informiert hatten, haben wir festgelegt, dass wir 6 Hersteller anfragen, in der ersten Auswahlrunde auf 3 reduzieren und dann unsere Entscheidung treffen.

In die Auswahl der 6 kamen:
Schwörer
Finger
Fingerhut
Weiss
Weber
Lux

Es fielen nach der ersten Runde raus:
  • Lux, weil der Berater im ersten Gespräch ca. 30 Minuten von unseren neuen LUX Haus sprach ohne auch nur ein einziges Mal zu fragen, was WIR eigentlich wollen.
  • Weber, weil wir deren Meinung nach entsprechend unseren Wünschen zu wenig Geld ausgeben wollten.
  • Weiss, weil der Berater trotz telefonischem Nachfassen von mir auch nach 2 Wochen nicht mal ein Grobangebot uns schicken konnte. Schade, denn der Vertreter, ein Architekt hat beim ersten Gespräch wirklich einen super Eindruck hinterlassen.

Schwörer und Finger kamen souverän in die 2. Runde, Fingerhut hingegen mehr durch guten Willen unsererseits. Nachdem unsere Telefon-Nachricht auf dem Fingerhut'schen Anrufbeantworter angeblich von einer Aushilfskraft gelöscht worden ist und auch ein Termin für einen Besuch verstrichen worden ist gaben wir Fingerhut noch eine weitere Chance. Es kam zum Termin, aber es kam nie wieder ein Angebot. Also auch weg damit, obwohl das Haus vom Anschauen her einen guten Eindruck gemacht hatte.

Blieben noch Schwörer und Finger. Die Angebote lagen sehr eng beieinander, die Produkte machten einen super Eindruck. Beide Vertreter, Herr Hamm von Finger und Herr Hild von Schwörer gaben sich alle Mühe.
In unserer Entscheidung sprangen wir immer wieder zwischen den beiden hin und her.
Am Ende war es eine hauchdünne Entscheidung, die ein paar Tage später auch umgekehrt hätte ausfallen können. Es tat mir wirklich sehr leid, Herrn Hild absagen zu müssen. Es war sehr enttäuscht, was ich natürlich verstehen kann. Ich schrieb ihm nochmals eine Email mit einer Erklärung und dem Hinweis, dass er nichts falsch gemacht hat und sich keine Vorwürfe zu machen hat. Leider hat er nicht mehr geantwortet.
Ich kann nur wiederholen, was ich ihm auch sagte:
Es spricht unserer Meinung nach nichts dagegen, mit Hr. Hild ein Schwörer Haus zu bauen.
Das Finger-Haus hat uns ein Quentchen mehr zugesagt - das war alles.
Hier noch ein Bild von Hr. Hild.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zum Thema Holzständerbauweise:

akzeptierter Nachteil: Das Haus hält nicht 200-400 Jahre sondern nur 100.

ein weiterer Nachteil ist, dass man bei Umbauten eventuell Probleme kriegt, weil die Statik deutlich komplizierter ist als beim relativ simplen Massivmauerwerk, in das man leicht mal ein Fenster, eine Tür, einen Balkon usw. ein- bzw. anbauen kann.

Ein schönes Beispiel ist unser Haus: Auf dessen Fundament/Gewölbekeller, der deutlich vor 1800 datiert ist, stand ursprünglich eine relativ kleine Hütte mit vielleicht 40qm Wohnfläche auf einer Etage. An deren Nordwand baute man kurz nach dem Krieg einen zweiten Raum und einen zweiten Giebel an, sowie logischerweise ein neues Dach. 40 Jahre später war das den Eigentümern dann wieder etwas zu klein geworden, so dass nach Westen angebaut und gleichzeitig erhöht wurde. Das damals entstandene Dachgeschoss haben wir nun dieses Jahr zum Vollgeschoß aufgestockt so dass es jetzt also ein weiteres Stockwerk gibt - und wenn ein paar Jahrzehnte später noch mehr Platz gebraucht wird, könnte man (rein technisch... - was die Bauordnung dazu sagt ist eine andere Frage, aber so was ändert sich ja auch mit der Zeit) sicher noch ein Stockwerk draufsetzen - die Wände der alten Hütte von 1800, die auf der Süd- und Ostseite immer noch erhalten sind, würden auch das tragen.

Der Fertigbauer hätte in der gleichen Zeit das Haus fünfmal abreissen und komplett wieder neu aufbauen müssen :-)

Frank hat gesagt…

Prinzipiell ist das Anbauen an und das Aufstocken von Fertighäusern ebenfalls möglich, siehe hier:
Klick mich

Ob es nun einfacher oder komplizierter ist als bei der Steinbauweise, das kann ich im Moment auch nicht sagen.

Bei der Frage, was besser ist, Fertigbau oder Massivbau, da streiten sich schon viele!