Dienstag, 20. Januar 2009

LWZ und Erdwärmetauscher

Die LWZ hat von Stiebel Eltron einen Anschluss für einen Erdwärmetauscher spendiert bekommen (Bedienungsanleitung, Seite 56, Pos 15) . Ein Erdwärmetauscher ist ein min. 30 m langes Rohr, das im in einer Tiefe von ca. 3 m verlegt wird und durch das die Wärmepumpe Luft ansaugen kann. In einer Tiefe von 3 Metern herrscht enigermaßen konstant eine Temperatur von 10°C.Prinzipiell ist ein Erdwärmetauscher eine feine Sache - je nachdem, welche Außentemperatur gerade herrscht, wird die Luft für eine Wärmepumpe (Luft-Luft oder Luft-Wasser) entweder direkt angesaugt oder durch den Erdwärmetauscher.Im Winter kann man damit also die kalte Außenluft (Minus-Grade) vorwärmen, im Sommer kann man die heiße Außenluft zuerst abkühlen, bevor sie zur Wohnraumlüftung benutzt wird.

Bei Schwörer ist dies recht gut umgesetzt. (Hier klicken, dann unten "Kombination mit Erdwärmetauscher" anklicken) Alle benötigte Luft (Heizung, Kühlung und Warmwasserbereitung) kann durch den Erdwärmetauscher angesogen werden. Je nach Außentemperatur entscheidet die Anlage selbst, ob sie direkt ansaugt oder über den Erdwärmetauscher.Bei der LWZ 303/403 hingegen kann nur die Luft für die Lüftungsanlage über einen Erdwärmetauscher angesaugt werden, nicht aber die Luft für Heizung und Warmwasserbereitung. Dadurch sind die Energie-Einsparpotentiale recht gering.
Außerdem kann die LWZ nicht über einen Sensor entscheiden, woher sie die Luft anzieht, sondern man muss manuell ein Schaumstoffteil in der LWZ drehen, um zwischen den beiden Ansaugmöglichkeiten zu wählen. Im Herbst und Frühling mit kühlen Nächten und warmen Tagen müsste man also täglich 2x den Schaumstoff drehen.
Somit macht der Erdwärmetauscher an der LWZ aus meiner Sicht kaum Sinn- schade! Gerne hätte ich für eine höhere Energieeffizienz und die Möglichkeit der Sommerkühlung nämlich die 2.000-3.000 EUR investiert.

Die Königslösung (meiner Meinung nach) gibt es aber leider nicht - auch nicht bei Schwörer.
Das Optimum wäre eine Wärmepumpe, die für Lüftung und Warmwasser/ Heizung separat und selbst über Sensor und Ansaug-Ventile entscheidet, woher sie ihre Luft ansaugt.
Im Winter wäre es sinnvoll, alle Luft ( Lüftung, Heizung/ Warmwasser) durch den Erdwärmetauscher zu ziehen, im Sommer ist es sinnvoll, die Lüftungsluft zur Kühlung durch den Erdwärmetauscher zu ziehen, die Luft für die Warmwasserbereitung aber natürlich direkt, da die Außenluft ja schön warm ist.

Es sei erwähnt, dass allgemein Bedenken bestehen wegen einer möglichen Keimbelastung durch Schwitzwasserbildung im Erdwärmetauscher - da gibt es aber verschiedene Meinungen.

Falls jemand Argumente bzw. Lösungen hat, die meine Meinung umkehren - nur her damit. Denn einen Erdwärmetauscher finde ich eine tolle Idee, nur glaube ich, dass die Kombination mit der LWZ nichts taugt. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren!

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi ihr beiden,

eigentlich plausible Überlegungen. Aber die Königslösung ist so eigentlich gar nicht notwendig, wenn Solarkollektoren für Warmwasserbereitung auf dem Dach liegen. In dem Fall braucht die Heizung im Sommer so gut wie nie für Warmwasser sorgen und somit ist die Notwendigkeit für "wärmere" Luft als aus dem EWT im Sommer nicht gegeben.

Zumindest bei uns in einem Schwörer-Passivhaus funktioniert das sehr gut. Die Solaranlage sorgt quasi das gesamte Sommerhalbjahr für Warmwasser ohne dass die Heizung nennenswert nachhelfen muss.

Frank hat gesagt…

Hallo Daniel!
Das mit den Warmwaserkollektoren auf dem Dach hatte ich mir auch überlegt. Ich konnte aber nicht abschätzen, in welchen Monaten allein die Warmwassererzeugung über Solar ausreicht und in welchen Monaten ein Mischbetrieb stattfindet, also dass die Wärmepumpe zuheizen muss. Wenn man dann in den Zeiten des "Mischbetriebes" bereits Luftkühlung möchte, dann wäre das ungünstig.
Prinzipiell ist aber auch möglich, dass es diese Zeitspanne des Mischbetriebes, in der man bereits Luftkühlung haben will, gar nicht gibt - habe halt noch kein Haus ;-)

LWZ_SOL hat gesagt…

Hallo Frank,

wir bauen auch ein Haus mit einer LWZ403SOL. Ich überlege, einfach beide 'normalen' Ansaugzweige mit einem SoleEWT (verwendet Schwörer auch, leider geht Dein Link nicht)auszustatten.
Das hat den Vorteil, dass eben keine Keime entstehen und der Wärmetauscher auch wirklich nur dann läuft, wenn er gebraucht wird.

Leider kann mir bisher keiner sagen, auch mein Hausanbieter nicht, ob das einfach so geht, oder ob es Probleme geben könnte.

Ich wüsste zwar nicht, was da problematisch sein sollte, aber den Platz für den Wärmetauscher muss man ja schon einplanen bei der Aufstellung.

Das wäre für mich der Königsweg, da auch die Kosten etwas unter 2000,- liegen sollten (siehe www.sole-ewt.de)

Bei der Lüftungs-Kühlung erwarte ich kaum eine Verbesserung, denn leider gehts ja noch durch den Kreuzstromwärmetauscher. Es gibt zwar eine Sommerkassette, aber die muss man halt selbst reinschrauben. Die Sommerlüftung mit Fensterlüftung ist Murks, ich will ja grad keinen Staub im Sommer...

Grüße
LWZ_SOL

LWZ_SOL hat gesagt…

Hi Frank,

habe mich wohl im Jahr geirrt, Euer Haus steht ja schon... mal sehen wie das bei uns läuft.

Seid ihr generell mit der LWZ zufrieden?

Grüße
LWZ_SOL

Frank hat gesagt…

Ja, du bis ein Jahr später dran. ;-)

Ich tue mich schwer mit einem finalen Urteil über die LWZ.
Am Anfang gab es einige "Mucken", aber das ist jetzt im Griff.

Die Firmware ist etwas buggy, sie reift erst beim Kunden.

Im Moment würde ich sagen:
Sie heizt- sie lüftet - sie macht ihren Dienst. Aber es ist nicht so, dass ich jetzt total begeistert wäre.
Aber der Vergleich zu anderen Anlagen fehlt mir. Angeblich soll das Firmware-Problem bei anderen Herstellern noch dramatischer sein - angeblich halt - und das kann ich nicht bewerten.

Gruß

Frank

Anonym hat gesagt…

Kam bei dem letzten kalten Winter oft der Heizstab zum Einsatz bei der LWZ? Würde mich mal interessieren...

Dankeschön :-)

Frank hat gesagt…

Kann ich nicht beantworten. Aufgrund einiger Probleme mit der LWZ hatten wir eh nicht den optimalen Stromverbrauch.
Heute war jetzt zum x-ten Mal der Kundendienst da - hoffentlich ist jetzt endlich Ruhe.