Die 2. Umfrage zum Thema "Zisternen-Nutzung" ist nun auch vorrüber - mit leider geringer Beteiligung und äußerst überraschendem Ergebnis.
Ich nutze eine Zisterne für Hausverbraucher (WC, ..) | 0 (0%) |
Ich nutze eine Zisterne für Gartenbewässerung | 1 (25%) |
Ich habe keine Zisterne, möchte aber eine haben | 0 (0%) |
Ich habe keine Zisterne und will auch keine haben | 3 (75% |
Die Mehrheit der Abstimmenden will KEINE Zisterne. Das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Eine Zisterne hat Investkosten von ca. 3500 EUR, unsere wird sogar ca. 800 EUR günstiger. Gehe ich von einem Preis für Wasser und Abwasser in Höhe von rund 5 EUR/ m³ (Heilbronn: Wasser: 2,19 EUR/ m³, Abwasser 2,35 EUR/m³ siehe hier - tendenziell sind eher steigende Preise zu erwarten) aus, dann hat sie sich nach etwa 700 m³ amortisiert. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche etwas 120 L Wasser pro Tag. Die Hälfte lässt sich etwa durch Regenwasser ersetzen. Macht beim 4-Personen-Haushalt 240 Liter pro Tag. Die Zisterne hat sich also nach etwa 3000 Tagen amortisiert, also nach rund 8 Jahren. Gibt es da Gründe gegen eine Zisterne? Zumal man dann unbeschwert den Garten gießen kann u.v.m ...
Wäre toll, wenn die, die "ich will auch keine haben" gewählt haben kurz ihre Gründe darlegen würden - die Kommentarfunktion steht euch offen.
Mit der nächsten Umfrage warte ich ein wenig, damit die Beteiligung wieder höher ist.
Gruß
Frank
7 Kommentare:
Wir haben uns auch gegene eine Zisterne entschieden, da sich diese erst wie ihr schon eschrieben erst nach 8-10 Jahren rentiert. Des weiteren haben wir die Möglichkeit das Regenwasser vom Dach in einen naheliegenden Bach einzuleiten und brauchen somit für das Regenwasser vom Dach keine Abwassergebühren zu zahlen.
Wir konnten gar nicht überlegen, ob oder nicht...
Bei uns ist eine Zisterne vorgeschrieben. Ob nun nur für die Gartenbewässerung oder auch Brauchwasser im Haus, konnte jeder Bauherr selbst entescheiden.
Wir haben uns nur für die Gartenbewässerung entschieden.
Gruß
Ralf-Peter
wir werden auf jedenfall eine Zisterne einbauen. Ein Haus rechnet man in der Regel auf 30 jahre. Also prima wenn sie sich schon nach 10 rentiert
Die Zisternenrechnung scheint mir etwas "schöngerechnet" zu sein:
- man muss auch die Kosten für die doppelten Wasserleitungen mit einrechnen (mit der Zisterne+Pumpe allein ist es ja nicht getan)
- "die Hälfte des Wasserverbrauchs kann man aus der Zisterne befriedigen": ohne weitere Behandlung kann man mit dem Wasser nur den Garten gießen und das Klo spülen. Wer dafür 60 Liter am Tag braucht, sollte sein Geld vielleicht lieber in Imodium o.ä. investieren :-)
Will man mit Regenwasser duschen muss man das auch erhitzen, was bedeutet, dass man auch noch doppelte Warmwasserleitungen, Durchlauferhitzer/Boiler usw. braucht (die Wasserkreisläufe darf man nicht mischen).
Fazit: So richtig lohnen tut sich das mE nur für die Bewässerung eines großen Gartens (weil man dann ja auch auf aufwändige Doppelleitungen verzichten kann), oder wenn man regelrechten Gartenbau (Obst/Gemüse) betreiben will. Wobei da auch das gute, alte Regenfass ganz gute Dienste leisten kann...
Ich stimme chrisv zu.
Die Rechnung enthält keine Wartung, keine Instandsetzung. Zudem gibt es - selbst bei Wasseraufbereitung - das Problem des Vergrauens von Wäsche und auch der Badkeramik. Nach 3 Jahren hatten Freunde von mir da bereits Probleme.
Eine komplettversorgung schließt außerdem nicht aus, daß bei einem Zisternenüberlauf Ihr trotzdem Abwassergebühren zahlen müßt. Es sei denn Ihr könnt über den Garten das Wasser versickern.
Beste Grüße
struppi
Hallo ChrisV und Struppi!
Ich sehe das natürlich anders. Dass man Kostenvergleiche hin und her rechnen kann, das ist allgemein bekannt. Man muss nur schauen, welche Kosten man rein nimmt oder nicht. In meinen genannten Investkosten ist bereits die doppelte Leitungsführung enthalten. Diese schlägt auch lediglich mit nicht ganz 500 EUR zu Buche - also deutlich günstiger, als man gemeinhin annimmt. Die Wasserkosten sind von euch, wie ich das sehe, nicht in Frage gestellt worden.
Bleibt nur noch der Wasserverbrauch. Die 120 Liter habe ich von diversen Webseiten, under anderem auch auf der Wikipedia.
Verteilung des Wasser sieht man z.B. hier.
Die Werte sind auch realistisch. Habe gerade unsere eigenen Wasserkosten des letzten Jahres angeschaut. Wir liegen hier bei 62 L / Person und Tag. Aber wir sind beide auch jeden Tag im Büro und nur Abends daheim.
Und zum Thema Wartung: Was will man denn Warten? Alles was ab und zu etwas Zuwendung braucht erzeugt keine Kosten sondern will "nur" Zeit (Filterreinigung, Dreckschicht im Tank entfernen)
Daher sehe ich meine Modellrechnung logischerweise mit einer gewissen Streuung, aber gewiss ist sie nicht völlig daneben.
Gruß
Frank
@Frank:
Zum Thema "Mehrkosten": Wenn die doppelte Leitungsführung wirklich nur 500,- Euro kostet, ist das natürlich mal ein Wort. Wobei mir nicht ganz klar ist, wie der Anbieter das kalkuliert (schon die Leitung allein kostet > 1 € / lfm., dazu noch Schellen und Armaturen und Arbeitsleistung) - aber das kann euch natürlich egal sein, wenn ihr zum Festpreis kauft. Wenn man nachrüstet, sieht die Rechnung natürlich ganz anders aus, da kommt dann auch die Wikipedia zu dem Schluss dass sich das für Privathaushalte i.d.R. nicht lohnt.
Was die Abwassergebühren angeht, ist man da leider völlig der Willkür der jeweiligen Kommune angewiesen, deswegen kann man da keine allgemeine Aussage zu machen (es gibt sogar Leute, die Abwassergebühren zahlen, obwohl sie gar kein Abwasser produzieren, in anderen Kommunen kann man dagegen einen Rabatt aufs Abwasser bekommen wenn man einen Garten hat und den bewässert). Hier sollte man sich also vorher informieren.
Zum Thema Wasserverbrauch: Ein normaler Spülkasten hat zwischen 6 und 9 Liter Füllung, d.h. die angegebenen 44 Liter entsprechen fast 5 Komplettspülungen am Tag(!). Da muss man schon eine sehr gut "geregelte" Verdauung haben um da hinzukommen, IMHO :-)
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